Vor einigen Tagen habe ich euch an dieser Stelle erklärt, was der Unterschied zwischen einem Leitungs-, Mineral- und Heilwasser ist. So muss ein Heilwasser in Deutschland eine wissenschaftlich nachgewiesene lindernde beziehungsweise vorbeugende Wirkung aufweisen. Erst mit diesem Nachweis und einem entsprechenden Zulassungsverfahren darf ein Wasser das Prädikat Heilwasser tragen. In diesem Beitrag möchte ich euch am Beispiel des wahrscheinlich bekanntesten Heilwassers in Deutschland, dem Staatl. Fachingen STILL, vorstellen, welche Mineralstoffe und Spurenelemente in diesem Wasser enthalten sind und welche umfangreiche Tradition die Quelle und das daraus gewonnene Heilwasser besitzt.
Entdeckung der Fachinger-Quelle
Die Fachinger Quelle in der Nähe von Diez an der Lahn (Rheinland-Pfalz) wird im Jahr 1740 von einem Kölner Schiffer entdeckt, der durch das Trinken sein Verdauungsleiden lindern konnte. Die erste Analyse der Zusammensetzung des Quellwassers wird bereits zwei Jahre später von einem Amtsphysicus (ein approbierter Arzt) durchgeführt. Seither wird das Jahr 1742 als offizielles Gründungsjahr von Staatl. Fachingen angesehen. Ab 1746 wird das Wasser in Tonkrügen abgefüllt und schnell in ganz Deutschland vertrieben. Bereits wenige Jahre nach der Entdeckung entsteht eine erste Doktorarbeit, die „Über die Heilwirkungen des Fachingenwassers“ verfasst wird und speziell die natürliche Wirksamkeit gegen Sodbrennen hervorhebt. In den darauf folgenden Jahren und Jahrzehnten erscheinen viele weitere wissenschaftliche Schriften in entsprechenden Fachzeitschriften. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten waren im Laufe der mittlerweile über 270 Jahre bestehenden Firmengeschichte Genießer des Heilwassers. So schrieb Johann Wolfgang von Goethe beispielsweise im Jahr 1817 „die nächsten vier Wochen sollen Wunder leisten. Hierzu wünsche aber mit Fachinger Wasser und weißem Wein vorzüglich begünstigt zu werden, das eine zu Befreyung des Geists, das andere zu dessen Anregung.“
Welche Mineralstoffe sind in einer Flasche Staatl. Fachingen STILL enthalten?
Entscheidend für die lindernde beziehungsweise vorbeugende Wirkung eines Heilwassers sind die enthaltenen Mineralstoffe. Eine Liste mit diesen Inhaltsstoffen findet sich generell auf jeder verkauften Flasche Wasser. Dort aufgelistet ist eine Übersicht der enthaltenen Mineralstoffe und deren Mengenangaben pro Liter. Darüber hinaus findet sich häufig eine Empfehlung zur Höhe der Tageszufuhr. Wie dies für eine Flasche Staatl. Fachingen STILL aussieht, lässt sich der unten stehenden Abbildung entnehmen. Der Vergleich zu den empfohlenen Tagesmengen hilft, die angegebenen Mineralstoffgehalte in ein Verhältnis zu setzen und quantitative Aussagen zum Mineralstoffgehalt treffen zu können. Die Fachingen Quelle zeichnet sich durch eine ausgewogene Mineralisierung und einen besonders hohen Hydrogencarbonatgehalt aus.
Was ist Hydrogencarbonat?
Als Hydrogencarbonat werden allgemein die Salze der Kohlensäure bezeichnet. Umgangssprachlich bezeichnet man damit häufig das Anion (negativ geladenes Teilchen) dieser Salze (HCO3–). Es dient als Säurepuffer, reguliert den Säure-Basen-Haushalt und hat eine säureneutralisierende Wirkung. Der menschliche Organismus ist in der Lage Hydrogencarbonat im Rahmen des Stoffwechsels selbst zu bilden. Hydrogencarbonat spielt bei der Regulierung des Säuer-Basen-Haushalts des Körpers eine besonders wichtige Funktion.
Wie kommt das Hydrogencarbonat ins Wasser?
Allen Heilwässern gemein ist, dass sie direkt aus der Quelle entnommen werden müssen und in ihrer Mineralstoff-Zusammensetzung nicht verändert werden dürfen. Der für eine Quelle charakteristische Gehalt an diesen Mineralstoffen spiegelt sich somit 1:1 in einem Heilwasser wieder. Einer hoher Anteil an Hydrogencarbonat im Wasser ist typisch für Quellen, die aus Regionen mit abklingendem Vulkanismus stammen. Das Wasser löst beim Durchgang durch verschiedene Gesteinsschichten nicht nur Hydrogencarbonat, sondern auch viele weitere Mineralstoffe.
Warum das Säure-Basen-Gleichgewicht für den Körper so wichtig ist, wie Sodbrennen entsteht und wie das Heilwasser von Staatl. Fachingen helfen kann, den natürlichen Säure-Basen-Haushalt im Körper zu unterstützen, verrate ich euch im nächsten Beitrag.
3 Kommentare
Sodbrennen und der Säure-Basen-Haushalt im Körper
20. Dezember 2016 at 8:56[…] Beitrag ging es dann ganz konkret am Beispiel des Heilwassers von Staatl. Fachingen um die Frage, welche besondere Mineralstoffzusammensetzung in diesem Wasser enthalten ist und wie dadurch die vorbeugende, beziehungsweise lindernde Wirkung zustande kommt. Im Fall der […]
Wasser und Wein, das muss sein!
19. Januar 2017 at 12:58[…] Mineral- und Heilwasser liegt. Im zweiten Beitrag ging es dann ganz konkret um die Frage, welche besondere Mineralstoffzusammensetzung im Staatl. Fachingen Heilwasser enthalten ist und wie dadurch die vorbeugende, beziehungsweise lindernde Wirkung zustande kommt. […]
Was ist ein Heilwasser und was ist der Unterschied zum Mineralwasser?
7. Juni 2018 at 9:47[…] (HCO3–) aus, das unter anderem wichtig für den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ist. Welche lindernde beziehungsweise vorbeugende Wirkung das Heilwasser hat, verrate ich euch im nächst…. Dort erfahrt ihr dann auch was ein scharfes Chili, Wein und Johann Wolfgang von Goethe mit dem […]