Immer wieder liest man, dass Hefe und Produkte, die mit Hefe hergestellt werden nicht vegetarisch bzw. vegan sein sollen. Nach den Beiträgen zu Wein, Brot und Brötchen und Fruchtsäften somit der vierte Beitrag in dieser Reihe.
Was ist Hefe?
„Hefen sind einzellige Pilze, die sich durch Sprossung oder Teilung (Spaltung) vermehren, weshalb sie synonym auch als Sprosspilze bezeichnet werden. Die meisten gehören der Abteilung der Schlauchpilze (Ascomycota) an, es werden aber auch Entwicklungsstadien anderer Pilze als Hefen bezeichnet.“ (lt. wikipedia)
Somit gehören die Hefen zu den Pilzen, welches in der biologischen Klassifikation ein eigenständiges Reich so wie Tiere und Pflanzen darstellt. Im Prinzip ist damit die Frage, ob Hefe vegan ist auch schon mit ja beantwortet.
Welche Unterschiede zwischen Hefen gibt es?
Hefe, die in unseren tagtäglichen Lebensmitteln vorkommen ist die sogenannte Back- oder auch Bierhefe. Diese Hefe ist eine sogenannte Knospungshefe und vermehrt sich entsprechend ungeschlechtlich.Darüber hinaus gibt es noch weitere Arten von Zuckerhefe und viele andere Arten die zum Beispiel zur Herstellung von Kefir genutzt wird oder bei der Behandlung von Durchfall verwendet werden kann.
Wo kommt Hefe vor?
In der Lebensmittelindustrire spielen Hefen vor allem bei der Herstellung von ethanolhaltigen Getränken (Bier, Wein usw.) und bei der Brot- und Brötchenproduktion eine überaus entscheidende Rolle. Darüberhinaus wird Hefe generell zur Herstellung von Ethanol verwendet, der neben Getränken vor allem auch als Treibstoff und als Lösungsmittel verwendet wird.
Etwas weniger bekannt ist die Tatsache, dass abgetötete Bier- und Brauhefe häufig als Tiernahrung verwendet wird. Zusätzlich werden seit einigen Jahren bestimmte Hefe-Stämme gezielt der Tiernahrung als Probiotika zugesetzt.
Also, Ist Hefe Vegan?
Wie oben geschrieben ist die Frage ob Hefe vegan ist oder nicht schon durch die biologische Klassifizierung geklärt. Wer vegan lebt oder leben möchte und somit die Nutzung von Tieren und tierischen Produkten ablehnt, kann ohne Bedenken Produkte (vorausgesetzt alle anderen Bestandteile und Produktabläufe sind vegan), die mit Hefe hergestellt werden verzehren.
18 Kommentare
Sophia
5. August 2013 at 17:02Hi,
das ist ein schön geschriebener Grundlagen-Artikel, aber ich finde, du solltest den letzten Satz noch einmal überdenken^^, denn nicht alle Produkte, die mit Hefe hergestellt werden, sind auch vegan ;). Vergleiche dazu z.B. deinen eigenen Artikel: "Warum Brot nicht vegan ist".
LG
vegetarian
8. August 2013 at 6:29oh da hast du natürlich vollkommen recht aber ich hoffe trotzdem, dass klar geworden ist was gemeint ist. eine puddingplunder, der mit hefe hergestellt wird ist natürlich nicht vegan 🙂
wird geändert 🙂
Rowena Görsch
6. August 2013 at 20:22Nicht zu vergessen die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten von Hefe zur Gewinnung von Proteinen und deren zahlreichen Einsatzgebiten so wie für die Gewinnung anderer Inhaltsstoffe, besonders auch für die Pharmazin und Medizin!
Ich liebe Hefen! Einfach weil sie so vielseitig sind!
vegetarian
7. August 2013 at 6:13vielen dank für die info! 🙂
Cookies&Style
6. August 2013 at 20:28Finde ich super, dass du das endlich mal geklärt hast!
Vielen Dank!
LG,
Cookies
vegetarian
7. August 2013 at 6:14gerne 🙂 auch wenn es natürlich kein geheimnis war 😉 man liest nur immer wieder ganz seltsame aussagen, wo man sich einfach nur wundern muss!
Anonym
5. März 2014 at 10:54die meisten Hefen sind aber gentechnisch verändert, somit ist alles genfood was mit ihnen hergestellt wurde
vegetarian
6. März 2014 at 7:29das mag sein aber hat mit der frage, ob hefe vegan ist nicht direkt zu tun.
vielleicht werde ich demnächst noch mal einen separaten artikel zum thema "genfood" verfassen…
Anonym
12. April 2014 at 5:06Zunächst einmal ein freundliches "Hallo" und ein Lob an die hier verfassten Artikel.
Ich selber lebe zwar weder vegan noch vegetarisch, allerdings befasse ich mich beruflich mit Wein, und hierzu habe ich eine Frage an die vegane Expertencommunity:
bei der Vinifikation kommt es bei Rotweinen nach der klassischen Gärung (übrigens geht hier der Trend zur Spontanvergärung, sprich: es werden keine genetisch veränderten Reinzuchthefen verwendet, aber das kann euch der Weinhändler eures Vertrauens beim Kauf erklären) zu einer weiteren, malolaktischen Gärung, ein natürlicher Säureabbau um den Wein geschmeidiger und haltbarer zu machen.
Hierfür verantwortlich sind Milchsäurebakterien, die die im Wein enthaltene Apfelsäure in einer chemischen Reaktion zersetzen.
Das passiert auch bei BIO-Weinen, also meine Frage:
wenn ein Wein eine auf Milchsäurebakterien basierende malolaktische Gärung hinter sich hat, ist er dann noch Vegan?!
Vielen Dank für die Recherche und Antwort im Voraus,
mit besten Grüßen:
Chris aus Essen
vegetarian
24. Juni 2014 at 14:10hallo chris,
vielen dank für den ausführlichen beitrag. auch wenn der name milchsäurebakterien etwas irreführend ist, werden die meisten milchsäurebakterien nicht aus tierischen bestandteilen gewonnen. knapp 90 % aller milchsäurebakterien werden fermentativ z.b. aus mais hergestellt. es gibt ausnahmen, so dass man im zweifel wieder bei dem jeweiligen hersteller nachfragen muss.
sollte ein wein mit solchen milchsäurebakterien gegärt worden sein, ist er im "strengen" sinne nicht vegan.
Anonym
21. Juli 2014 at 14:17Ich beginne gerade, mit mit vegan zu beschäftigen. Sind eigentlich Bakterien nicht auch irgendwie Tiere? Wie wird das gesehen?
Anonym
3. April 2015 at 9:13entschuldigt die deutlichkeit: wie bescheuert muss man sein, um darüber nachzudenken, ob bakterien tiere seien? wenn man keine bakterien für sich (aus-)nutzen will, sollte man sich einweisen lassen. bakterien sind überall und absolut lebenswichtig! ohne bakterien würde nichts funktionieren. ein großteil der menschlichen ausscheidungen besteht aus bakterien. wenn man also den lieben, süßen kleinen bakterien nicht schaden will, darf man nicht mal mehr scheißen!
Anonym
6. Juli 2015 at 9:42Die Definition eines Organismus bzw. einer Zelle als tierisch, pflanzlich etc. basiert auf dem Aufbau der Zelle. Bakterien sind Prokaryoten, d.h. im Gegensatz zu den eukaryotischen Pflanzen- und Tierezellen besitzen sie z.B. keinen Zellkern, ihr Erbgut liegt als sogenanntes Plasmid vor und schwimmt frei in der Zelle. Bakterien bzw. Prokaryoten zählen also nicht zu den Tieren.
Arne Ewerbeck
17. August 2015 at 10:11Besten Dank für diese kurze Zusammenfassung!
Lg Arne
Anonym
17. Juni 2014 at 19:41Das mit dem Wein wurde mich ja.auch mal interessieren. Wird die Antwort noch recherchiert? ☺
vegetarian
24. Juni 2014 at 14:11gerade passiert 🙂
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