Heute gibt es ausnahmsweise mal kein Rezept oder einen Beitrag zu Themen aus der Küche, sondern wir werfen gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen der Tofu-Herstellung. Das macht man natürlich am besten bei DEM Tofu-Hersteller in Deutschland – Der Life Food GmbH, die ihr wahrscheinlich durch die Taifun Tofuprodukte kennt. Im vergangenen Jahr hatte Taifun gemeinsam mit der Universität Hohenheim zum Projekt ‚Soja-Experiment – 1000 Gärten‘ aufgerufen. Ziel war es eine Vielzahl neuer Sojastämme, in Zusammenarbeit mit interessierten Gärtnern, in den verschiedenen klimatischen Regionen in Deutschland anzubauen. Das Projekt war ein riesiger Erfolg und über 2000 Hobbygärtner, Schulen, Vereine und botanische Gärten haben sich daran beteiligt. Nach der Ernte im September & Oktober letzten Jahres wurden die gereiften Sojabohnen zur Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim gesendet und werden dort ausgewertet. Wichtige Kriterien sind neben dem Wachstum vor allem der Geschmack und die Tauglichkeit zur Tofu-Herstellung. Wenn ihr mehr zum ‚Soja-Experiment – 1000 Gärten‘ wissen möchtet, schaut doch einfach mal auf der Themen-Website vorbei. Dort findet ihr eine Vielzahl von weiteren Informationen, Berichten von teilnehmenden Gärtnern und Bildern. Außerdem habe ich hier im Blog bereits drei Beiträge zum Thema veröffentlicht: Das Soja-Experiment – 1000 Gärten und der Sojaanbau in Deutschland – Startschuss und Aussaat, Der 1000-Gärten Soja-Erlebnistag im Prinzessinnengarten Berlin und Die Sojaernte und ein erfolgreicher Abschluss des Sojaexperiments.
Vor einigen Wochen hatte ich das große Vergnügen mir die Tofu-Produktion bei Taifun anzuschauen. Ich war im wahrsten Sinne des Wortes im Tofuhimmel. Aber seht selbst:
Wie wird Tofu hergestellt?
Vielleicht habt ihr zu Hause ja schon einmal Tofu selber gemacht. Egal, ob im (groß-)industriellen Maßstab oder in der Küche zu Hause, die Arbeitsschritte von der Bohne bis zum Tofu sind quasi gleich. Eine tolle Anleitung, wie ihr das Ganze zu Hause einmal ausprobieren könnt, findet ihr drüben bei Jörg und Nadine von eat-this. Hier nun ein kleiner Einblick, wie die verschiedenen Taifun-Tofuprodukte hergestellt werden:
Zubereitung von Sojamilch
Alles beginnt mit den Sojabohnen: Diese werden gründlich gewaschen und knapp 12 Stunden eingeweicht. Dabei nehmen die Bohnen Wasser auf und haben ihre Größe fast verdoppelt. Anschließend werden die Bohnen püriert und mit Wasser aufgekocht. Durch sieben werden die Schalen- und Faserstoffe getrennt und zurück bleibt der Sojabohnensaft, besser bekannt als Sojamilch zurück.
Gerinnung
Die so produzierte Sojamilch ist der Ausgangspunkt für alle weiteren Arbeitsschritte und Sojaprodukte. Als nächster Schritt wird die Sojamilch mit einem Gerinnungsmittel versetzt. Traditionell kommt hier Nigari beziehungsweise Calciumsulfat zum Einsatz. Die Sojamilch beginnt auszuflocken, sodass sich Molke und das Sojaeiweiß trennen lassen. Dieses Sojaeiweiß ist die Rohmasse, die man als „Naturtofu“ im Handel kaufen kann.
Pressung
Das Sojaeiweiß wird im Anschluss in großen Kästen ausgepresst und in Form gebracht. Anschließend werden die Tofublöcke geschnitten und in einem Wasserbad abgekühlt.
Verpackung oder Weiterverarbeitung
Je nachdem welches Tofuprodukt hergestellt wird, schließen sich weitere Arbeitsschritte in der Produktion an. So wird der Tofu zum Beispiel in großen Räucherkammern zu Räuchertofu verarbeitet. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Tofu-Variationen, die mit zusätzlichen Gewürzen & Kräutern verfeinert werden. Auch die Verarbeitung den Tofu-Wienern oder einem frittiertem Tofu, findet direkt vor Ort statt.
Abschließend werden alle so produzierten Tofuprodukte entsprechend gelabelt, verpackt und auf ihre Reise durch Deutschland geschickt. Falls ihr also gerade ein Stück Taifun-Tofu in den Händen haben solltet, wisst ihr jetzt, wo es herkommt und vor allem wie es hergestellt wurde!
Was passiert mit den Sojabohnen aus dem 1000 Gärten Projekt?
Die über 15000 (!) unterschiedlichen Sojabohnen, der teilnehmenden Gärtner wurden gesammelt und mit den Aufzeichnungen der Gärtner katalogisiert. Anschließend wurde für jede Probe der Eiweiß- und Ölgehalt bestimmt. Insbesondere für die Produktion von Tofu ist ein hoher Proteingehalt der Bohne wünschenswert. Die vielversprechendsten neuen Kreuzungen werden anschließend zurück an Taifun gesendet. Aus diesen Bohnen wird in der hauseigenen Mini-Tofurei ein Testtofu hergestellt. Im Prinzip passiert also genau das Gleiche wie oben gezeigt, nur eben im kleinen Maßstab. Durch die Produktion der Testtofus können wichtige Eigenschaften wie Wassergehalt, Geschmack und Konsistenz getestet und bewertet werden. Wer wissen möchte, wie es mit den Bohnen weitergeht und welche aktuellen Ergebnisse gewonnen wurden, schaut einfach direkt beim Sojaexperiment – 1000 Gärten vorbei.
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus der Produktion:
4 Kommentare
Laurel Koeniger
20. Februar 2017 at 13:24Total interessant, danke für den Einblick! Ich muss zugeben, ich esse (noch) fast nie Tofu, weil ich noch keines gefunden habe, das mir besonders gut schmeckt. Aber mal sehen, ich probiere weiter. 🙂
Liebe Grüße,
Laurel
Arne
20. Februar 2017 at 14:15Hey Laurel,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich mochte Tofu zu Beginn auch überhaupt nicht. Mittlerweile kommt er in den verschiedensten Varianten regelmäßig auf den Teller 🙂
LG aus Hamburg
Arne
Erhard Steiner
25. Mai 2017 at 14:43Sehr interessant, ich mag gerade den Taifun Tofu besonders gern.
Laurel, probier den Taifun Tofu Olive. Der ist mein absoluter Favorit und hat noch jedem Zweifler unter meinen Freunden geschmeckt. den kann ich direkt aus der Packung essen wie er ist, oder anbraten.
Bulgur-Salat mit Tofu Curcuma - The Vegetarian Diaries
27. Oktober 2017 at 6:57[…] des 1000 Gärten-Projekts oder mit einem ausführlichen Blick hinter die Kulissen und der Frage, wie Tofu überhaupt hergestellt wird. Wie bei allen anderen Produkten auch besteht der Tofu Curcuma zu 100% aus Bio-Soja aus […]