Hast du schon einmal (veganes) Bigos gegessen? Bigos ist ein Krauteintopf, der mit Sauerkraut und einer Vielzahl unterschiedlicher, variabler Zutaten zubereitet wird. Das Bigos gilt häufig als einer der Klassiker der polnischen Küche. In der Regel wird das Bigos mit verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten gekocht. Wie du ein fantastisches, veganes Bigos zubereiten kannst, erfährst du in diesem Beitrag!
In meiner Kindheit hat uns eine Freundin der Familie regelmäßig selbst gemachtes Bigos als kleines Mitbringsel geschenkt. Ich kann mich noch sehr gut an das große Einmachglas erinnern, was dann bei uns im Kühlschrank stand. Das Bigos war immer extrem lecker und vor allem vom Geschmack und von der Art der Zubereitung etwas „ganze anderes“, als viele Gerichte, die ich bis dahin kannte. Außerdem hatte das Bigos die tolle Eigenschaft mit der Zeit immer besser und geschmackvoller zu werden.
Als ich dann zu Hause ausgezogen bin, bin ich leider nicht mehr in den Genuss des Bigos gekommen und habe es auch einfach irgendwann vergessen. Vor einiger Zeit bin ich aber zufällig im Internet mal wieder auf ein Rezept gestoßen und dachte mir, dass es doch mal höchste Zeit für ein veganes Bigos auf dem Blog ist. Nach ein wenig Recherche und Ausprobieren ist dabei dieses Rezept entstanden. Auf ein paar Kleinigkeiten solltest du bei der Zubereitung des Bigos achten:
Das Geheimnis eines leckeren Bigos
Generell gilt natürlich, dass jeder eine eigene Vorstellung davon hat, was ein leckeres Bigos ausmacht. Gehören beispielsweise Pilze oder Paprika dazu? Sollen Wacholderbeeren verwendet werden oder oder oder. Hier kannst du dich einfach an deiner persönlichen Vorliebe orientieren und gegebenenfalls das Rezept anpassen. Ein paar wichtige Dinge zur Zubereitung möchte ich dir aber gerne noch mit auf den Weg geben:
Bigos braucht Zeit
Ein gutes Bigos braucht Zeit. Das beinhaltet nicht nur die Vorbereitung, das Schnibbeln und Kochen, sondern vor allem auch die Zeit im Anschluss. Traditionell wird ein Bigos mehrfach erhitzt und das über mehrere Tage lang. Erst dieses Vorgehen verleiht dem Bigos seinen charakteristischen Geschmack. Solltest du so viel Zeit nicht investieren wollen, geh einfach folgendermaßen vor: Koche eine große Portion Bigos und jedes Mal, wenn du etwas davon essen möchtest, erwärme den ganzen Topf. So wird das Bigos mit mal zu mal besser und du kannst dir im Vorfeld ein wenig Arbeit ersparen.
Leckeres Sauerkraut ist die halbe Miete!
Eine wichtige Zutat jedes Bigos ist das Sauerkraut. Dieses hat entsprechend einen hohen Einfluss auf den Geschmack. Neben der Säure, kommt hier vor allem auch Salz ins Spiel. Ich würde dir immer empfehlen ein „frisches“ Sauerkraut zu verwenden und auf haltbar gemachtes Sauerkraut aus dem Glas zu verzichten. Bei einem frischen Sauerkraut solltest du immer ein wenig auf den Salzgehalt achten. Ist das Sauerkraut sehr salzig, wird das Bigos sonst einfach zu salzig schmecken. In dem Fall, kannst du das Sauerkraut vorab einfach ein wenig mit Wasser abspülen und das Salz so herauswaschen.
Herzhafte Einlagen
Traditionell wird das Bigos mit Speck, Schweinefleisch, Rindfleisch und/oder anderen Wurstsorten zubereitet. In der veganen Variante, werden diese Zutaten natürlich weggelassen. Trotzdem kommt ein gutes veganes Bigos nicht ohne eine herzhafte Komponente aus. Das betrifft nicht nur den Biss und das Kaugefühl, sondern natürlich auch den Geschmack. Gut eignet sich zum Beispiel ein herzhafter Räuchertofu, der gerade beides mit sich bringt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Alternativprodukte, die zum Beispiel auf Basis von Weizeneiweiß, Tofu, Tempeh oder Erbsenprotein hergestellt werden. Gut eignen sich zum Beispiel Produkte, die einen herzhaften Geschmack und eine „wurstige“ aber trotzdem bissfeste Konsistenz mit sich bringen.
Falls du auf keines dieser Produkte zurückgreifen möchtest, kannst du ein wenig Raucharoma, Majoran und eine Würzsoße verwenden, um den deftig-kräftigen Geschmack ins Bigos zu bringen.
veganes Bigos
Rezept druckenZutaten
- 1 Zwiebel
- 4 Knoblauchzehen
- 2 Möhren
- 200-400 g vegane, herzhafte Wurstalternative / Räuchertofu
- Schuss Rotwein (vegan)*
- 4 Kartoffeln
- 600 g Weißkohl
- 500-750 ml Gemüsebrühe*
- 3 Tl Paprika*
- 2 El Tomatenmark
- 2 Tl Majoran*
- 2 Lorbeerblätter*
- Salz, Pfeffer
- 1/2 Tl Wacholderbeeren*
- 2 El vegane Worcester Sauce*
- 1 rote Paprika
- 350 g frisches Sauerkraut
- 1 Glas Champignons aus dem Glas
Zubereitung
Die Zwiebeln und Knoblauchzehen abziehen und beides fein hacken. Die Möhre schälen und in kleine Würfel zuschneiden. Die vegane Wurstalternative ebenfalls in mundgerechte Stücke zuschneiden. Die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Weißkohl waschen und ebenfalls in kleine Stücke zuschneiden.
In einem großen Topf etwas Öl erhitzen und die Zwiebeln und Möhren für ein paar Minuten anschwitzen. Anschließend den Knoblauch und die Wurststückchen/Tofu hinzugeben. Sobald der Knoblauch Farbe annimmt, mit einem guten Schuss Rotwein ablöschen und warten, bis der Rotwein verdunstet ist.
Gemüsebrühe, Kartoffeln und das Weißkraut in den Topf geben. Paprikapulver, Majoran, Tomatenmark, Lorbeerblätter, Salz, Pfeffer, Wacholderbeeren und Worcestersauce hinzugeben und vermischen. Für 20 Minuten leise köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Paprika waschen und in kleine Stücke zuschneiden. Die Champignons aus dem Glas abtropfen lassen. Das Sauerkraut je nach Salzgehalt (siehe Text oben) kurz abwaschen. Nach den 20 Minuten Sauerkraut, Paprika und Champignons in den Topf geben und für weitere 15-20 Minuten leise kochen lassen. Das Weißkraut sollte im Anschluss schön weich geworden sein.
Nach persönlicher Vorliebe gut und kräftig abschmecken! Die Lorbeerblätter und Wacholderbeeren kannst du zu diesem Zeitpunkt gerne entnehmen. Wenn du es etwas würziger magst, kannst du sie aber auch gerne im Bigos belassen.
Notes
Vor dem Servieren wird das Bigos idealerweise noch 2-3 Mal erhitzt und wieder abgekühlt. Solltest du dazu keine Zeit oder Lust haben, siehe Trick oben im Text. Ergibt mit der Menge 8 Portionen. Das Bigos kannst du sofort so verzehren oder mit etwas frischem Dill und/oder veganer Crème fraîche anrichten.
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